IVF | ICSI mit Eigen- oder Spendersamen

IVF - In-Vitro-Fertilisation

Die In-vitro-Fertilisation – lateinisch für Befruchtung im Glas – ist eine Methode der künstlichen Befruchtung. Sie wurde in den 1960 und 70er Jahren von Robert Edwards, der 2010 dafür den Nobelpreis für Medizin erhielt, und Patrick Steptoe entwickelt. Louise Joy Brown, der erste mit IVF gezeugte Mensch, wurde am 25. Juli 1978 in Oldham/England geboren.

Bei der IVF erfolgt die Befruchtung der weiblichen Eizellen durch die männlichen Samenzellen "selbstständig" und ohne Hilfe, im Reagenzglas. Voraussetzung für IVF ist daher eine gute bis sehr gute Samenqualiät beim Mann.

IVF / Künstliche Befruchtung bei uns in Linz wird angewandt:

  • bei verschlossenen oder nicht funktionierenden Eileitern der Frau
  • bei Cervixstenose (verschlossener oder schwer durchgängiger Muttermund)
  • bei Endometriose
  • bei PCO Syndrom
  • bei unerklärlicher Unfruchtbarkeit
  • bei erhöhtem mütterlichem Alter

 

Ablauf einer In-vitro-Fertilisation (IVF) Behandlung in Linz:

  1. Die IVF Behandlung beginnt mit einer hormonellen Stimulation der Frau, hier gibt es zwei Varianten:

    Agonist (langes Protokoll): Bereits im Vorzyklus zur IVF beginnt die sogenannte Down-Regulation der körpereigenen Hormonproduktion und -ausschüttung. Die dafür zuständige Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) wird medikamentös unterdrückt und entleert. Ab beginnender Regelblutung beginnt die Patientin mit einer zirka 10tägigen hormonellen Stimulation. Sie verarbreicht sich während dieser Phase selbst täglich Hormonspritzen, um die Eizellreifung in den Eierstöcken anzuregen. Es sollen sich mehrere Eibläschen (Follikel) gleichzeitig entwickeln. Eine genaue Einschulung der Handhabung der Hormonspritzen im Zuge der IVF Behandlung erfolgt im KIWI LINZ  durch eine betreuende Assistentin.

    Antagonist (kurzes Protokoll): Es erfolgt keine Down-Regulation im Vorzyklus und die Patientin beginnt direkt am zweiten Tag der Regelblutung mit der Hormonstimulation. Es kommen Hormonpräparate einzeln oder in verschiedenen Kombinationen zum Einsatz. Der betreuende Arzt im Kinderwunsch Institut Dr. Loimer erstellt einen,auf Sie zugeschnittenen Stimulationsplan.
     
  2. Während der zirka 10tägigen Hormon-Spritzenkur erfolgen ein bis zwei Ultraschall-Untersuchungen im Kinderwunsch Institut oder beim Gynäkologen, um die Anzahl und Größe der Follikel zu messen.
     
  3. Bei der zweiten Ultraschall-Untersuchung wird der Zeitpunkt des Auslösens des Eisprunges sowie der Termin für die Follikel-Entnahme (Punktion) fixiert.
     
  4. Die Punktion der Eierstöcke erfolgt über die Scheide unter Ultraschall-Sicht, die Patientin erhält meist ein Schmerzmittel sowie eine kurze Sedoanalgesie (etwa wie bei einer Darmspiegelung).
     
  5. Zeitgleich zur Punktion gewinnt der Partner das Samenmaterial, da dieses für die anschließende Befruchtung der Eizellen im IVF-Labor benötigt wird.
     
  6. Männer mit Problemen bei der Samengewinnung können das Samenmaterial extern gewinnen und zeitnah mit Körperkontakt in das Kinderwunsch Institut bringen. In diesem Falle ist es erforderlich, dass die Problematik VOR Behandlungsbeginn exakt mit den Ärzten des Kinderwunsch Institutes Dr. Loimer besprochen wird.
     
  7. Nach der Samenabgabe wird die Samenflüssigkeit im Labor aufbereitet, um die Befruchtungsfähigkeit der Zellen zu verbessern.
     
  8. Anschließend bringen die Biologen die Ei- und Samenzellen in einer Nährflüssigkeit zusammen und lagern diese in einem Brutschrank. Hier soll es zur Befruchtung der Eizellen kommen - zur In-vitro-Fertilisation.
     
  9. Ob ein Spermium in eine Eizelle eingedrungen ist, erkennt man unter dem Mikroskop an den zwei „Vorkernen“, die das genetische Material von Spermium und Eizelle enthalten.
     
  10. Befruchtete Eizellen (das sind meistens nur 2/3 der ursprünglichen Eizellen) verbleiben bis zu fünf Tage im Brutschrank, wo sie sich bis zum Blastozystenstadium entwickeln.
     
  11. Embryonen bzw. Blastozysten können frühestens am zweiten - jedoch maximal am fünften Tag nach der Befruchtung in die Gebärmutter der Patientin zurückgesetzt werden. Von den befruchteten Eizellen entwickeln sich in den meisten Fällen nur wenige zu Blastozysten.
     
  12. Den Vorgang des Zurücksetzens bezeichnet man als "Embryo-Transfer", dieser geschieht unter Ultraschallsicht mit einem dünnen, biegsamen Katheter durch die Scheide. Die meisten Frauen empfinden den Eingriff als wenig oder nicht schmerzhaft.
     
  13. Genau 14 Tage nach dem Embryo-Transfer kann ein Schwangerschaftstest erfolgen. In 60 Prozent der IVF Behandlungen ist dieser positiv und ein neues Leben ist entstanden.

 

ICSI / P-ICSI

ICSI  (Intracytoplasmatische Spermien Injektion) ist eine weitere Methode der künstlichen Befruchtung, sie wurde Anfang der 1990er Jahre entwickelt. Die weltweit ersten Versuche wurden an der Universität Wien gemacht, der Durchbruch gelang 1992 in den USA. Bei dieser Technik ist nur noch ein einziges männliches Spermium für eine erfolgreiche Befruchtung notwendig.

Bei der ICSI Behandlung in Linz wird eine Samenzelle des Mannes, unter dem Mikroskop, direkt in die Eizelle eingespritzt. Ein Scheitern der Befruchtung kann in vielen Fällen dadurch ausgeschlossen werden. ICSI kommt  zum Einsatz, wenn die Spermienqualität des Mannes sehr eingeschränkt ist und die Samenfädchen eine "selbstständige" Befruchtung der weiblichen Eizellen nicht schaffen würden.

Selbst wenn sich im Ejakulat des Mannes gar keine Samenzellen befinden, besteht dennoch die Chance, Samenzellen durch eine MESA oder TESE (Hoden- oder den Nebenhodenpunktion) zu gewinnen und für eine ICSI zu verwenden.

Bei der ICSI-Behandlung in Linz handelt es sich um eine sehr aufwendige Prozedur, die nur von erfahrensten Biologen durchgeführt werden kann. Befruchtungsraten von über 60% aller Eizellen sind mit der Intracytoplasmischen Spermainjektion auch bei Patienten mit niedriger Spermienkonzentration möglich. Nach allen bisher vorliegenden Erfahrungen, ist für die durch eine ICSI Behandlung gezeugten Kinder, kein erhöhtes Missbildungsrisiko zu erwarten.

P-ICSI ist eine Sonderform der ICSI, ein nicht-invasives Verfahren zur Spermienselektion im Rahmen einer ICSI-Therapie. Die Auswahl der Spermien richtet sich dabei nicht vorrangig nach dem Aussehen, sondern zielt auf den biochemischen Reifezustand der jeweiligen Samenzelle ab. Zum Verständnis: Die Köpfe reifer Spermien tragen einen spezifischen Rezeptor (Antenne) für Hyaluronsäure, um reife Eizellen in der Dunkelheit des Eileiters finden zu können. Hyaluronsäure ist eine wesentliche Komponente in der Hülle der Eizelle und lockt die Spermien regelrecht an. Unreife und genetisch beeinträchtigte Spermien verfügen nicht über diesen Rezeptor. Daher können unreife oder geschädigte Samen die Eizelle nicht erkennen und folglich nicht befruchten.

Bei P-ICSI übergießt der Biologe eine spezielle Hyaluron-Platte mit den Samen des Mannes und wartet ab, welche Spermien an der Platte andocken. Diese Spermien sind reif und wahrscheinlich gesund und können zur Befruchtung der Eizellen herangezogen werden.

Im Kinderwunsch Institut Dr. Loimer wird Hyaluronsäure standardmäßig zur Auswahl der Spermien herangezogen, denn Studien der letzten Jahre deuten auf eine signifikante Verbesserung der Fertilisations- bzw. Implantationsrate durch deren Verwendung bei der Spermienauswahl hin.