Immunologische Abklärung

Die immunologische Abklärung ist ein zentraler Bestandteil der Diagnostik bei unerfülltem Kinderwunsch, insbesondere wenn keine eindeutigen Ursachen gefunden werden oder wiederholte Fehlgeburten aufgetreten sind. Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle für die Einnistung und den Erhalt einer Schwangerschaft. Damit eine befruchtete Eizelle angenommen werden kann, muss das mütterliche Immunsystem eine Balance finden: Einerseits soll es die Embryonalentwicklung nicht abstoßen, andererseits weiterhin Schutz vor Infektionen bieten.

Störungen in diesem Gleichgewicht können zu Problemen führen. Dazu zählen das Vorhandensein von Autoantikörpern (z. B. Schilddrüsen-Antikörper, Antiphospholipid-Antikörper) oder eine Fehlregulation bestimmter Immunzellen wie der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen). Solche Veränderungen können die Einnistung erschweren oder wiederholte Fehlgeburten begünstigen.

Die immunologische Diagnostik erfolgt über spezielle Bluttests, in denen Antikörper, Zellaktivitäten und Entzündungsparameter untersucht werden. Je nach Befund stehen unterschiedliche Behandlungsansätze zur Verfügung, etwa die Gabe von Immunglobulinen, Kortison oder gerinnungshemmenden Medikamenten. Ziel ist es, das Immunsystem zu regulieren, damit die Schwangerschaftschancen verbessert werden.

Die immunologische Abklärung ergänzt somit andere diagnostische Verfahren und bietet Paaren mit wiederholten Fehlversuchen oder ungeklärter Infertilität eine wertvolle Möglichkeit, bislang unerkannte Ursachen zu identifizieren und gezielt zu behandeln.