Intensivsport

Sport wirkt sich grundsätzlich positiv auf die Gesundheit und auch auf die Fruchtbarkeit aus. Regelmäßige Bewegung unterstützt den Hormonhaushalt, senkt Stress, stabilisiert das Körpergewicht und verbessert die Durchblutung – alles wichtige Faktoren für eine intakte Fortpflanzungsfunktion. Allerdings kann zu viel Sport das Gegenteil bewirken und die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern.

Vor allem bei Frauen kann sehr intensives Training zu Zyklusstörungen, unregelmäßigen oder ausbleibenden Menstruationen führen. Der Grund liegt häufig in einem Energiemangel: Der Körper verbrennt mehr Kalorien, als er über die Nahrung aufnimmt. Infolgedessen senkt er die Produktion der Geschlechtshormone, um Energie zu sparen – was die Eizellreifung beeinträchtigen kann. Auch ein sehr niedriger Körperfettanteil wirkt sich negativ auf die Hormonbalance aus.

Bei Männern zeigt sich ebenfalls, dass übermäßiger Sport – insbesondere Leistungssport mit hoher Belastung – die Testosteronwerte senken und die Spermienqualität verschlechtern kann. Faktoren wie Übertraining, chronische Erschöpfung und oxidativer Stress spielen hierbei eine Rolle.

Eine norwegische Studie untersuchte 3.000 Frauen und fand heraus, dass zwei Gruppen besonders häufig mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen hatten. Einerseits diejenigen, die täglich trainierten und andererseits jene, die sich bis zur Erschöpfung auspowerten. Besonders die 30jährigen Exzessiv-Sportlerinnen wurden trotz Kinderwunsch viermal weniger schwanger als moderate Sportlerinnen. Die Vermutung liegt nahe, dass durch das intensive Training dem Körper die Energie entzogen wird und eine hormonelle Umstellung erfolgt, die mit Unfruchtbarkeit vergesellschaftet ist.

Die richtige Balance ist entscheidend: Moderate Bewegung wie Radfahren, Schwimmen, Yoga oder Joggen mehrmals pro Woche wirkt unterstützend, während extremes Training mit zu wenig Regeneration kontraproduktiv sein kann. Wer einen Kinderwunsch hat, sollte daher bewusst auf ein gesundes Maß an Sport achten.