Organische Fehlbildungen | verschlossene Eileiter

Organische Fehlbildungen

Anomalien der Gebärmutter (Uterus) können dazu führen, dass die Fruchtbarkeit stark eingeschränkt ist und/oder sich Früh- oder Fehlgeburten einstellen.

Häufige  Fehlbildungen der Gebärmutter sind  
•    die unterteilte Gebärmutter (Uterus septus) 
•    zweigeteilte Gebärmutter (Uterus bicornis) sowie 
•    die Gebärmutter die nur aus einem Teil besteht  (Uterus unicornis)

Das Uterus Septum besteht aus Bindegewebe oder Muskelgewebe, es unterteilt die Gebärmutterhöhle oft nur teilweise. Manchmal (sehr selten) trennt es die Gebärmutterhälften vollständig voneinander.

Als Asherman-Syndrom bezeichnet man eine durch Verwachsungen geschlossene Gebärmutterhöhle.  Oft entsteht das Aschemann Syndrom  durch Verwachsungen, die sich nach Curettagen oder Entzündungen bilden. Nach der Geburt ist die Schleimhaut besonders empfindlich. Daher sollten Plazentareste nur  sehr vorsichtig entfernt werden. Curettagen, welche große Teile der Schleimhaut mitnehmen, können sich im Hinblick auf weitere Schwangerschaften als ernsthafte Komplikation entwickeln. Leider sind Frauen mit komplettem Asherman Syndrom meist unfruchtbar und die Regelblutung fällt komplett aus. Es gibt aber auch leichte Formen, bei welchen die Gebärmutterhöhle nicht ganz verwachsen ist und die Frau noch leichte Blutungen hat. 
 

Narben

Kaiserschnittnarben können auch ein Risiko für spätere Schwangerschaften und Geburten darstellen. In seltenen Fällen kann die Gebärmutter während einer späteren normalen Geburt reißen (Uterusruptur). Manchmal  wächst der Mutterkuchen bei Schwangerschaften nach Kaiserschnitt im unteren Bereich der Gebärmutter an, sodass er den natürlichen Geburtsweg versperrt (Plazenta praevia). Risiken fallen vor allem dann ins Gewicht, wenn eine Frau sehr kurz nach einer Sectio wieder schwanger wird. Wir empfehlen  nach einem Kaiserschnitt  mindestens ein Jahr mit einer weiteren Schwangerschaft zu warten. Bei künstlicher Befruchtung empfehlen wir  nach Kaiserschnitten nur einen Embryo in die Gebärmutter einzusetzen,  um das Risiko  einer Ruptur zu minimieren.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung „einmal Kaiserschnitt - immer Kaiserschnitt“ kann eine Frau jedoch nach einem Kaiserschnitt durchaus normal gebären.

Verschlossene Eileiter

Verschlossene oder beschädigte Eileiter gehören zu den häufigen Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch. Die Eileiter verbinden die Eierstöcke mit der Gebärmutter und sind der Ort, an dem die Befruchtung der Eizelle durch die Samenzelle stattfindet. Sind sie ganz oder teilweise blockiert, kann die Eizelle die Gebärmutter nicht erreichen, und eine natürliche Schwangerschaft bleibt aus.

Ursachen für Eileiterverschlüsse können Entzündungen im Beckenbereich, Endometriose, vorangegangene Operationen oder Verwachsungen nach Infektionen sein. Oft bleibt die Erkrankung lange unbemerkt und wird erst im Rahmen einer Kinderwunschdiagnostik festgestellt, zum Beispiel durch eine Hysterosalpingografie oder Bauchspiegelung.

Die Behandlung richtet sich nach Ausmaß und Ursache des Verschlusses. In manchen Fällen kann eine operative Wiedereröffnung der Eileiter möglich sein. Häufig ist jedoch eine In-vitro-Fertilisation (IVF) die geeignete Therapie, da hierbei die Befruchtung außerhalb des Körpers erfolgt und die Eileiter umgangen werden.