Genetische Ursachen

Genetische Faktoren können eine wesentliche Ursache für eingeschränkte Fruchtbarkeit beim Mann sein. Veränderungen im Erbgut beeinflussen vor allem die Entwicklung, Anzahl und Funktion der Spermien. Häufig führen sie zu stark verminderter Spermienqualität oder sogar zum vollständigen Fehlen von Spermien im Ejakulat (Azoospermie).

AZF-Deletion: im Erbgut des Mannes fehlen Teile des Y-Chromosoms. Dies muss vermutet werden, wenn das Spermiogramm eine sehr niedrige Spermienkonzentration zeigt (unter 1 Million Spermien pro Milliliter)

Mukoviszidose (oder auch Cystische Fibrose genannt): ist eine Erkrankung insbesondere der Lunge und der Bauchspeicheldrüse. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder von Männern mit einer schweren Oligozoospermie (unter 5 Millionen Spermien pro Milliliter) oder Azoospermie ein deutlich erhöhtes Risiko tragen, an Mukoviszidose zu erkranken.

Klinefelter Syndrom: Männer mit diesem Syndrom besitzen ein X-Chromosom zu viel ( XXY), was zu einer verminderten Ausschüttung männlicher Hormone und zu einer eingeschränkten Qualität der Samenfäden führt, oftmals sogar zu einem kompletten Ausfall der Spermienproduktion. Eine solche Störung ist nur unter Zuhilfenahme der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) behandelbar. Liegt ein Komplettausfall der Spermienproduktion vor, so müsste das Kinderwunschpaar auf Spendersamen zugreifen.

Dr. Leonhard Loimer hält das ÖÄK-Diplom für Genetik, welches Grundlagen der Humangenetik, Stammbaumanalyse, Genetik in der Kinderheilkunde, Neoplasien und Tumorprädisposition, Betreuung von MutationspatientInnen und Familien, Epidemiologie, Recht und Ethik umfasst. Er steht Ihnen für eine umfassende Beratung gerne zur Verfügung.