Endometriose | Adenomyose
Die weibliche Gebärmutter besteht aus drei Schichten:
- Im Inneren des Organs liegt die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die bei Frauen im reproduktiven Alter regelmäßig durch die Menstruation aus dem Körper auf natürliche Weise ausgeschieden wird.
- Die mittlere Schicht des Organs besteht aus Muskelgewebe (Myometrium), dieses ist dehnbar. Im Falle einer Schwangerschaft dehnt sich diese Muskelschicht mit dem Wachstum des ungeborenen Kindes und zieht sich nach der Geburt wieder zusammen.
- Nach außen hin zu den anderen Organen des weiblichen Körpers ummantelt eine Bauchfellschicht (Serosa) die Gebärmutter.
Endometriose
Endometriose ist die Ausbreitung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle (zum Beispiel in der Bauchhöhle, in den Eierstöcken, am Eileiter, auf der Blase oder am Darm). Diese Schleimhautherde machen die gleichen hormonellen Veränderungen durch wie die Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle selbst.
Die Herde werden in der ersten Zyklushälfte aufgebaut und zum Zeitpunkt der Menstruation beginnen sie abzubluten. Leider besteht für das Blut im Bauchraum kein Weg nach außen. Es kommt daher zu einer chronischen Entzündungsreaktion mit anschließender Vernarbungen des Gewebes. Wenn die Endometriose über viele Jahre bestehet, kommt es zusätzlich zu narbigen Veränderungen an den inneren Organen, was wiederum zur verminderten Fruchtbarkeit führen kann. Endometriose ist häufig die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch und die Kinderwunschbehandlung wird daher auch finanziell vom österreichischen IVF-Fonds unterstützt.
Folgende Symptome können ein Hinweis auf Endometriose sein:
- ausgeprägte Regelschmerzen
- Unterleibsschmerzen bereits eine Woche vor dem Einsetzen der Monatsblutung
- Schmerzen beim Urinieren oder beim Stuhlgang
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen
- Schmerzen im Bauch, die in den Rücken strahlen
- Blutungen aus Blase oder Darm
- Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
- Blähungen
- Verstopfung oder Durchfall
Bei Verdacht auf Endometriose erfolgt eine gynäkologische Untersuchung (Ultraschall und Tastbefund), die definitive Bestätigung kann aber nur durch eine Bauchspiegelung erfolgen. Der Eingriff kann sowohl die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft auf natürlichem Weg verbessern als auch Beschwerden wie Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) drastisch reduzieren. Von großer Wichtigkeit ist hier die Erfahrung des Operateurs, damit durch den Eingriff die Eizellreserven und Schwangerschaftschance nicht reduziert werden.
Fakten zur Endometriose:
- Geschätzt leiden 7 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter an Endometriose und bei vielen ist die Erkrankung der Grund für unerfüllten Kinderwunsch.
- Obwohl die Endometriose die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist wird sie häufig nicht erkannt.
- Im Schnitt vergehen sechs Jahre ab dem ersten Auftreten der Symptome beziehungsweise der ersten Beschwerden bis zur eventuellen Diagnose.
- Bei Endometriose ist eine siebenfache familiäre Häufung zu verzeichnen, Patientinnen mit entsprechender Familiengeschichte sollten diese Information an ihren Arzt weitergeben.
- Endometriose ist chronisch und kann auch Organe befallen, ist jedoch nicht bösartig.
Adenomyose
Adenomyose ist eine gutartige Veränderung der Gebärmutter, bei der Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die Muskelwand einwachsen. Dies kann zu starken Regelblutungen, Schmerzen und in manchen Fällen zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit führen. Durch die veränderte Struktur der Gebärmutter kann die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert sein. Die Diagnose erfolgt meist durch Ultraschall oder Magnetresonanztomografie. Behandlungsoptionen reichen von medikamentöser Therapie bis zu operativen Verfahren, abhängig von den Beschwerden und dem Kinderwunsch. Eine individuelle Abklärung ist entscheidend, um die besten Chancen auf eine Schwangerschaft zu sichern. Grundsätzlich stellt die Adenomyose eine große Herausforderung in der Kinderwunschbehandlung dar.