Unterstützende Maßnahmen
Mikronährstoffe für Frauen mit Kinderwunsch
- Folat (400–800 µg/Tag, ideal als aktives 5-MTHF): senkt das Risiko für Neuralrohrdefekte, verbessert Eizellreifung und Homocystein-Stoffwechsel.
- Vitamin D3 (je nach Spiegel, meist 5000 IE/Tag): Mangel häufig, wichtig für Hormonregulation, Implantation und Immunmodulation.
- Eisen (bei Ferritin < 40 ng/ml, Zielwert > 70): Eisenmangel verschlechtert Ovulation und Einnistung
- Jod (150–200 µg/Tag, falls keine Schilddrüsenerkrankung): wichtig für Schilddrüse, frühe Embryonalentwicklung.
- Omega-3 (EPA/DHA) 2000 mg / Tag : verbessert Eizellqualität, senkt Entzündungen, wichtig in der Schwangerschaft.
- Vitamin B Komplex: für Methylierung und DNA-Synthese.
- Magnesium Glycinat 300 mg / Tag
- Q10 (Ubiquinol, 100–300 mg/Tag): kann die mitochondriale Energieversorgung in den Eizellen unterstützen
Sinnvolle Ergänzungen je nach Situation:
- Myo-Inositol (2–4 g/Tag): besonders hilfreich bei PCOS, verbessert Insulinsensitivität, Zyklusregulation und Eizellqualität.
- Alpha-Liponsäure (300–600 mg/Tag) antioxidativ, verbessert Insulinsensitivität (v. a. bei PCOS, Insulinresistenz).
- Vitamin E (200–400 IE/Tag, vorzugsweise als gemischte Tocopherole/Tocotrienole) verbessert die Endometriumdurchblutung, antioxidativ.
- L-Arginin (3–6 g/Tag) verbessert Durchblutung des Endometriums, wichtig für Einnistung.
- Zink, Selen: antioxidativ, verbessert die Schilddrüsenfunktion.
Mikronährstoffe für Männer mit Kinderwunsch
- Zink (10–25 mg/Tag): wichtig für Spermatogenese und Testosteron
- Selen (100–200 µg/Tag): antioxidativ, verbessert Spermienbeweglichkeit.
- Vitamin D 5000 IE / Tag : fördert Testosteronproduktion.
- Folat: (400–800 µg/Tag): DNA-Synthese bei Spermatogenese.
- Magnesium Glycinat 300 mg / Tag
Sinnvolle Ergänzungen je nach Situation:
- Vitamin C + E: Schutz vor oxidativem Stress im Sperma.
- L-Carnitin (1–3 g/Tag): verbessert Spermienmotilität und -anzahl.
- Coenzym Q10 (100–300 mg/Tag): antioxidativ, bessere Energieversorgung der Spermien.
- Omega-3 (EPA/DHA): steigert Spermienqualität.
Intralipid LIMO
Weist das weibliche Immunsystem einen erhöhten Anteil an natürlichen Killerzellen auf, so kann eine Therapie mit Intralipid erfolgversprechend sein. Intralipid ist eine intravenöse, auf Sojabohnenöl basierende pflanzliche Emulsion, die eigentlich zur künstlichen (intravenösen) Ernährung von Menschen die nicht mehr schlucken können, entwickelt wurde und seit Jahren unter anderem in der post-chirurgischen Nachsorge routinemäßig benutzt wird. Es beinhaltet keine Blutderivate wie zum Beispiel die Immunglobuline. Der genaue molekulare Wirkmechanismus ist noch unbekannt. Intralipid unterdrückt die Aktivität der natürlichen Killerzellen. In diversen Studien konnte gezeigt werden, dass mittels einer solchen Therapie sowohl die Implantations-, als auch die Lebendgeburtenrate günstig beeinflusst werden konnte. Intralipid wirkt nicht sofort. Daher sollte die erste Infusion im Vorzyklus einer künstlichen Befruchtung begonnen werden, die zweite Infusion findet dann bei der Follikelpunktion statt. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass bei 99 Prozent der Patientinnen die natürlichen Killerzellen bereits eine Woche nach der zweiten Infusion unterdrückt waren. Im Falle eines positiven Schwangerschaftstests kann die Behandlung je nach Situation alle vier Wochen bis in die 12. Schwangerschaftswoche fortgeführt werden.
IG-Vena
Eine IG Vena-Infusion wird im Rahmen der Kinderwunschbehandlung eingesetzt, um die Immunabwehr zu unterstützen und das mütterliche Immunsystem auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Dabei werden immunmodulierende Substanzen, wie Immunglobuline (IG), intravenös verabreicht. Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis von Immunzellen zu fördern, das die Einnistung der befruchteten Eizelle unterstützt und wiederholte Fehlgeburten reduzieren kann. Die Infusion wird individuell nach Diagnostikplan und unter ärztlicher Überwachung durchgeführt. IG Vena-Infusionen können eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Kinderwunschtherapien sein, insbesondere bei nachgewiesenen immunologischen Störungen oder erhöhtem Risiko für Implantationsprobleme.
Omegaven
Die Omagaven-Infusion wird in der Kinderwunschbehandlung eingesetzt, um das Immunsystem zu regulieren und die Gebärmutterschleimhaut auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Dabei werden spezielle Nährstoffe und immunmodulierende Substanzen intravenös verabreicht. Ziel ist es, die Einnistung der befruchteten Eizelle zu fördern und wiederholte Implantationsprobleme zu reduzieren. Die Infusion wird individuell nach einer ausführlichen Diagnostik und unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt. Omagaven-Infusionen können eine wertvolle Ergänzung zu anderen therapeutischen Maßnahmen sein, insbesondere bei Paaren mit nachgewiesenen immunologischen Störungen oder erhöhtem Risiko für Fehlgeburten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu verbessern.
Embryogen/BlastGen
EmbryoGen und BlastGen fördern die Kommunikation zwischen Endometrium und Embryo
- EmbryoGen® ist ein Kulturmedium für Embryonen von Zweizeller- bis zum Achtzeller-Stadium (Tag 1 bis 3),
- BlastGenTM ist für die Kultivierung von Embryonen vom Vierzeller-Stadium bis zur Blastozyste (Tag 4 bis 5).
Beide Medien enthalten den Wachstumsfaktor GM-CSF und schaffen somit ein physiologischeres Umfeld für die Embryonalentwicklung im Labor. Empfohlen werden EmbryoGen® und BlastGenTM bei Frauen mit wiederholten biochemischen Schwangerschaften, wiederholtem Implantationsversagen und Unexplained Infertility. Bitte wenden Sie sich bei Fragen an unser Team!
Calcium-Ionophor
Die Calcium-Ionophor-Anwendung ist eine fortgeschrittene Technik in der assistierten Reproduktion, die insbesondere bei Problemen mit der Aktivierung von Eizellen eingesetzt wird. Calcium-Ionophore erhöhen gezielt den Calciumfluss in die Eizelle, wodurch die Aktivierung der Eizelle und damit die Befruchtung verbessert werden kann. Dieses Verfahren kommt vor allem bei Paaren mit wiederholten Befruchtungsproblemen oder schlechter Eizellaktivität zum Einsatz. Die Behandlung wird im Labor während der In-vitro-Fertilisation (IVF) oder ICSI durchgeführt und sorgfältig überwacht, um optimale Bedingungen für die Eizelle zu schaffen. Ziel ist die Erhöhung der Befruchtungschancen und damit der Erfolg einer assistierten Reproduktion.
Assisted Hatching
Die Eizelle und der Embryo sind von einer dünnen Zellhülle umgeben. Am sechsten Tag nach der Befruchtung verlässt der Embryo die Hülle und will sich in der Gebärmutter einnisten. Abhängig vom Alter der Frau, bei Endometriose oder anderen Erkrankungen, kann diese Eizellhülle verhärtet sein, sodass der Embryo nicht "ausschlüpfen" kann. Daher bleibt er in der Hülle „gefangen“ und es kann keine Einnistung stattfinden, der Schwangerschaftstest fällt negativ aus. Mittels Lasertechnik kann unter dem Mikroskop die Zellhülle leicht (bis etwa zur Mitte) angeschmort werden, um dem Embryo beim Ausschlüpfen zu helfen. Diesen Prozess nennt man „Schlüpfhilfe“ und er wird bei Embryonen in unserem Kinderwunsch Institut in Linz routinemäßig nach Erfordernis angewandt.
Einnistungsspülung
Das Ejakulat des Mannes setzt sich aus Samenzellen und Seminalplasma zusammen. Das Seminalplasma wird in der Prostata produziert und ist die sogenannte Trägerflüssigkeit für die Samenzellen. Seminalplasma beinhaltet Stoffe, die das weibliche Immunsystem "manipulieren", sprich das Ejakulat und der folglich entstehende Embryo werden vom Immunsystem der Frau nicht als "Fremdkörper" erkannt und daher auch nicht abgestoßen. Stellt sich im Rahmen der Kinderwunschbehandlung heraus, dass bei der Kinderwunschpatientin eine Einnistungsspülung die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht, sieht der Ablauf folgendermaßen aus: der Partner gewinnt mittels Masturbation Sperma und gibt dieses im Labor des Kinderwunsch Institutes Dr. Loimer ab. In einer Zentrifuge werden die Spermien vom Seminalplasma getrennt, danach wird dieses mittels Katheter in die Gebärmutterhöhle der Patientin eingebracht, um die Einnistung des Embryo zu unterstützen.
Embryoglue
EmbryoGlue® ist mit Kohlenhydraten und Aminosäuren angereichert, um den Embryo während des Transfers und der Implantation zu unterstützen. Es hat eine verhältnismäßig hohe Konzentration an Hyaluronsäure und enthält auch die sicherste Proteinquelle, die heute zur Verfügung steht, nämlich rekombinantes Albumin. Viele Patientinnen profitieren von EmbryoGlue®, wenn sie sich einer IVF-Behandlung unterziehen. Studien zeigen, dass bei Verwendung von EmbryoGlue® die Implantationsrate mit verschiedenen Diagnosen steigt. Eine EmbryoGlue® Behandlung bei uns in Linz hat sich als besonders vorteilhaft bei Patientinnen über 35 Jahren, mit vorangegangener erfolgloser Implantation und mit unerklärbarer Unfruchtbarkeit gezeigt.
Einnistungs-Curretage/Endometrium-Scratching
Einige Studien konnten zeigen, dass das Endometrium-Scratching die Implantationschancen (Einnistungschancen bei Kinderwunsch) und die weitere Entwicklung der Schwangerschaft verbessern kann. Beim Scratching handelt es sich um ein leichtes Anritzen der Gebärmutterschleimhaut, es wird in der Gelbkörperphase vor einem geplantem Embryotransfer durchgeführt. Die lokal gesetzte kleine Verletzung der Gebärmutterschleimhaut aktiviert das Immunsystem zur Ausschüttung von Wachstumshormonen und Zytokinen. Diese spielen eine große Rolle im Zusammenspiel zwischen der vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut und des entwickelten Embryos bei der Einnistung. Der genaue Wirkmechanismus ist allerdings noch nicht bekannt. Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft und kann ohne Narkose durchgeführt werden. Prinzipiell ist das Endometrium-Scratching bei uns in Linz vor jedem Embryotransfer möglich und ist besonders für Patientinnen mit Implantationsversagen zu empfehlen.
PRP-Spülung
Eine PRP-Spülung (Platelet-Rich Plasma) ist ein modernes Verfahren im Kinderwunschbereich, das besonders bei wiederholten Implantationsproblemen eingesetzt wird. Dabei wird dem Patienten Eigenblut entnommen, aus dem das Plasma mit einer hohen Konzentration an Blutplättchen gewonnen wird. Dieses Plasma enthält Wachstumsfaktoren, die die Regeneration und Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut fördern können. Anschließend wird das PRP vorsichtig in die Gebärmutter eingebracht, um die Schleimhaut zu stärken und die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu unterstützen. Ziel der Methode ist es, die Erfolgschancen einer Schwangerschaft zu erhöhen, insbesondere bei Paaren, die zuvor Schwierigkeiten mit der Implantation hatten.
Zymot-Spermienselektion
Die Zymot-Spermienselektion ist ein modernes Verfahren zur Auswahl besonders gesunder und beweglicher Spermien für künstliche Befruchtungen wie IVF oder ICSI. Dabei werden die Spermien durch ein spezielles Filter- und Zentrifugationsverfahren getrennt, sodass die Spermien mit bester Beweglichkeit und optimaler DNA-Qualität für die Befruchtung genutzt werden. Ziel ist es, die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung und Einnistung zu erhöhen und das Risiko von Fehlgeburten zu reduzieren. Zymot-Spermienselektion kann insbesondere bei eingeschränkter Spermienqualität oder wiederholten IVF-Fehlversuchen sinnvoll sein und ergänzt so andere reproduktionsmedizinische Maßnahmen effektiv.
TCM
Die begleitende Behandlung sowohl von weiblicher als auch männlicher Unfruchtbarkeit in der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) spielt in China seit jeher eine wesentliche Rolle. Um eine fachgerechte und zufriedenstellende Behandlung zu erreichen, ist die Abklärung der Unfruchtbarkeitsursache/n entsprechend der westlichen Schulmedizin und die Vorlage eines entsprechenden klinischen Befundes notwendig. Relevante Informationen wie Menstruationsanamnese, Hormonstatus, Tubenstatus, Temperaturkurve, Spermiogramm, begleitende Pathologien wie Endometriose, Polyzystisches Ovar, Myome etc. sind wichtige Informationen für die Anpassung der Therapie. In China wie auch in Taiwan besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der westlichen Medizin und der TCM. Bei manchen PatientInnen ist auch regelmäßige Akupunktur-Therapie erforderlich. Die Dauer der Behandlung beträgt, in Abhängigkeit von der westlichen & östlichen Diagnose der Unfruchtbarkeit, mindestens 3 – 6 Menstruationszyklen.
Wir empfehlen Ihnen bei Interesse die Kontaktaufnahme mit Dr. med. Ngoc LEVAN, TCM-Ordination, Bischofstraße 5, 4020 Linz, n.levan@tcm-dienchan.at, www.tcm-dienchan.at, Tel. +43 650 70 70 660